Ein Männertraum in Farbe
Die Verwandlung einer Garage zur ultimativen Oldtimer-Lounge
Es gibt Aufträge, die begleiten einen lange – nicht nur, weil sie groß sind, sondern weil sie auch eine persönliche Geschichte haben. Die Umgestaltung der Garage von Markus ist so ein Projekt. Markus gehört zu meinen ältesten Kunden. Unsere Zusammenarbeit begann ganz am Anfang meiner Laufbahn, als er mich für eines meiner ersten Graffiti-Projekte engagierte. Damals wollte er ein MG-Logo für seine kleine Garage, in der sein roter MG Midget stand. Ein simpler, aber für mich bedeutender Auftrag. Ich habe mir besonders viel Mühe gegeben – nicht nur, weil es einer meiner ersten Jobs war, sondern weil ich Chrom liebe. Chrom zu malen ist eine Kunst für sich, aber wenn man es beherrscht, sieht es einfach nur genial aus. Das Logo wurde ein Hingucker, Markus war begeistert, und für mich war es ein riesiger Motivationsschub.
Der MG mit dem passenden Logo
Vom kleinen Garagenlogo zur riesigen Männerhöhle
Jahre später meldete sich Markus wieder bei mir: Neue Halle, mehr Autos, mehr Platz – und ich sollte sie gestalten. Seine Sammlung war gewachsen. Neben dem MG parkten dort mittlerweile ein Mustang, und bald auch ein Porsche 911er. Die neue Garage war nicht einfach nur eine Abstellhalle für Autos – sie war ein echtes Männerparadies: Leder-Couch, Flat-Screen, Kühlschrank, Industrial-Style. Eine Location, die zum Verweilen einlädt, und für mich der wohl entspannteste Arbeitsplatz bisher. Ich hatte einen Schlüssel, konnte mir Kaffee machen und in Ruhe arbeiten – fast wie im eigenen Wohnzimmer.
Der Garageneigene Mustang parkt neben der Traum Tankstelle
Das Konzept: Industrial trifft Illusionsmalerei
Markus ließ mir sehr viel kreativen Freiraum, wobei das fast nicht nötig gewesen wäre, da wir bei den Überlegungen für die Motivwahl auf einer Wellenlänge waren. Die Garage bekam eine Tankstellen-Szene an die Hauptwand – eine große Retro-Tankstelle mit typischen Details, perfekt in Szene gesetzt. An einer anderen Wand malte ich eines meiner Spezialmotive: Ein Loch in der Wand, durch das es aussieht, als könnte man hindurchblicken – mit alten Straßenschildern im Hintergrund.
Eine original Ampel aus New York sorgt für atmosphärische Beleuchtung
Ein besonderes Highlight waren die Stahlpfeiler. Ursprünglich hatte die Halle echte Stahlpfeiler, doch wegen Brandschutzauflagen mussten sie gemauert werden. Markus fand das schade – bis ich ihm vorschlug, sie einfach wieder als Stahlpfeiler zu malen. Das Ergebnis? Täuschend echt. Besucher der Halle haben oft erst auf den zweiten Blick gemerkt, dass sie gemalt sind.
Fast wie in New York
Aber nicht nur der Hauptbereich wurde gestaltet. Ich habe:
• Die Toilettentür und Lagerraumtür als New Yorker U-Bahn-Türen umgestaltet, inklusive Blick auf die Haltestelle Wallstreet.
• Den Boden der Toilette in einen Sandstrand verwandelt.
• Nachdem ein neuer Porsche hinzu kam, durfte dieser in der Gestaltung auch nicht fehlen.
Keine Sorge, das ist kein Job für einen Klempner… das Wasser ist zum Glück nicht echt
Ich sass in dem Wagen drinnen, das macht mehr Spass als Achterbahn fahren
Krönender Abschluss: Eine Einweihungsparty der Extraklasse
Nachdem die Halle fertig war, wurde das Ganze natürlich gebührend gefeiert. Ob es offiziell eine Einweihungsparty war oder einfach nur eine Gelegenheit, um die Halle in voller Pracht zu präsentieren – keine Ahnung. Fakt ist: Markus hat eine riesige Feier geschmissen. Mit allem drum und dran: Live-Musik, Foodtrucks, eine geile Atmosphäre. Ich war natürlich eingeladen, und es war einfach der perfekte Abschluss für dieses Projekt. Es war ein großartiges Gefühl, zu sehen, wie die Leute die Halle zum ersten Mal so richtig wahrgenommen und gefeiert haben.
Mehr als nur ein Kunde
Was dieses Projekt für mich besonders macht, ist nicht nur die Arbeit selbst, sondern auch die Verbindung zu Markus. Unsere Zusammenarbeit ist nicht mehr nur geschäftlich. Wir haben ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut, er begleitet mich schon seit Beginn meiner selbständigen Tätigkeit und wir sehen uns regelmässig, auch mal ohne die Intention Kunst zu schaffen. Ich freue mich immer, wenn sich die Chance bietet sich zu einer Pizza oder einem Bier in der Halle zu treffen. Markus hat immer einen guten Rat für mich parat, und ich höre gerne auf Ihn. Er hat Interesse an meiner Kunst und zwei meiner Kunstwerke zieren auch schon sein Büro.
Und genau das ist für mich das Schönste an meinem Beruf: Wenn Kunst nicht nur Wände verschönert, sondern auch Menschen verbindet.